Die sich auf Kundgebungen treffenden Leute werden oft als Wichtigtuer und Störer wahrgenommen. Die institutionalisierte Gleichschaltung begann 1933 – über alle Deutsche, die für eine Funktion oder Leitungsposition vorgesehen waren, wurden Erkundigungen eingeholt. Von jedem legte der Geheimdienst SD eine Akte an – über in Aufsichtsräten sitzende Juden sind Akten nicht bekannt.
Ein früherer SD-Mitarbeiter zur Lage nach der Kapitulation der Wehrmacht 1945:
„Die einstigen Hitlerjungen und BDM-Angehörigen denken ungern an den Zwang zurück, verurteilen auch den einst üblichen Führungsanspruch Gleichaltriger; erkennen aber die Kameradschaft, die Wanderfahrten und Sportveranstaltungen als positiv an … Die Jugend ist sich kaum bewußt, welch gefährlichen Weg sie gegangen ist, der sie an der Autorität der Schule, des Elternhauses und der Erwachsenen hat zweifeln lassen, der ihr anstelle soliden Wissens das schlecht verstandene Schlagwort bot … Die HJ hatte der Jugend zu einseitig die Idealgestalt des tapferen Offiziers und des alle Lebensgebiete lenkenden politischen Führers vorgesetzt und neben Mut, Tapferkeit und Einsatzbereitschaft anderes wie Menschlichkeit, Wahrheit, Wissen gering geachtet … Die Eltern seien ihrer Erziehungsaufgabe großteils entwöhnt … Das ideale Elternhaus ist oft nicht anzutreffen, sei es, daß der Vater fehlt, die berufstätige Mutter sich nur wenig um die Kinder kümmern kann, oder sei es, daß die Eltern unter dem Druck der Schwierigkeiten des heutigen Lebens weder willens noch fähig sind … Besonders gefährlich ist aber die Lage jener Kinder, deren Eltern durch das erlittene Leid der Kriegsjahre und der Nachkriegszeit innerlich zerbrochen oder über ihre Behandlung durch die neuen Behörden verbittert sind und dadurch die Kinder unbewußt schwer belasten … Darüber hinaus kommen dann diejenigen Altersklassen, die kurze Zeit oder auch jahrelang im Kriegseinsatz gewesen sind und dadurch einschneidende Erlebnisse hatten … Beginnend mit 17 Jahren muß man diese Gruppe bis zu etwa 30 Jahren zählen, denn heute sind viele 30-jährige ohne Beruf und unterscheiden sich in ihrer Haltung sehr von den Erwachsenen, die bereits sichere Auffassungen vom Leben und vom Beruf haben … Dieser Generation der Kriegsteilnehmer fällt die Rückkehr ins zivile Leben schwer … Bedingt durch das Wegfallen der von der HJ wenigstens äußerlich aufrechterhaltenen Disziplin, das Zerbrechen aller einstigen Ideale und die schwierigen äußeren Lebensbedingungen fallen Jungen durch geringe Achtung vor fremdem Eigentum sowie vor der Wahrheit, eine gewisse Arbeitsscheu und ein freches Auftreten, Mädchen durch die Bereitschaft zur Verbrüderung mit den Soldaten der Besatzungsmacht und das Prahlen mit dem amerikanischen Freund auf …“
Die nach 1945 noch zunehmende Uniformität, Überwachung und Gängelung in DDR und BRD lehnten die damals Älteren ab – für Sinnbewahrung und Selbstachtung pflegten sie ihre Bärte und Frisuren aus der Kaiserzeit, gingen am Sonntag – wie früher – gut gekleidet mit der Familie aus. Das Deutsche Reich war das Gegenteil des Sozialismus: Eigenständigkeit, Vielfalt, Rechtstaatlichkeit, Willensbildung aus dem Volk heraus, Leistung brachte einzigartige Ergebnisse, die durch Krieg und Besatzung verschwunden sind – nur einige Fotografien und Bücher zeugen noch davon.
Kommentar verfassen
Termine
Unabhängige Berichterstattung über die laufenden Demonstrationen
Die sich auf Kundgebungen treffenden Leute werden oft als Wichtigtuer und Störer wahrgenommen. Die institutionalisierte Gleichschaltung begann 1933 – über alle Deutsche, die für eine Funktion oder Leitungsposition vorgesehen waren, wurden Erkundigungen eingeholt. Von jedem legte der Geheimdienst SD eine Akte an – über in Aufsichtsräten sitzende Juden sind Akten nicht bekannt.
Ein früherer SD-Mitarbeiter zur Lage nach der Kapitulation der Wehrmacht 1945:
„Die einstigen Hitlerjungen und BDM-Angehörigen denken ungern an den Zwang zurück, verurteilen auch den einst üblichen Führungsanspruch Gleichaltriger; erkennen aber die Kameradschaft, die Wanderfahrten und Sportveranstaltungen als positiv an … Die Jugend ist sich kaum bewußt, welch gefährlichen Weg sie gegangen ist, der sie an der Autorität der Schule, des Elternhauses und der Erwachsenen hat zweifeln lassen, der ihr anstelle soliden Wissens das schlecht verstandene Schlagwort bot … Die HJ hatte der Jugend zu einseitig die Idealgestalt des tapferen Offiziers und des alle Lebensgebiete lenkenden politischen Führers vorgesetzt und neben Mut, Tapferkeit und Einsatzbereitschaft anderes wie Menschlichkeit, Wahrheit, Wissen gering geachtet … Die Eltern seien ihrer Erziehungsaufgabe großteils entwöhnt … Das ideale Elternhaus ist oft nicht anzutreffen, sei es, daß der Vater fehlt, die berufstätige Mutter sich nur wenig um die Kinder kümmern kann, oder sei es, daß die Eltern unter dem Druck der Schwierigkeiten des heutigen Lebens weder willens noch fähig sind … Besonders gefährlich ist aber die Lage jener Kinder, deren Eltern durch das erlittene Leid der Kriegsjahre und der Nachkriegszeit innerlich zerbrochen oder über ihre Behandlung durch die neuen Behörden verbittert sind und dadurch die Kinder unbewußt schwer belasten … Darüber hinaus kommen dann diejenigen Altersklassen, die kurze Zeit oder auch jahrelang im Kriegseinsatz gewesen sind und dadurch einschneidende Erlebnisse hatten … Beginnend mit 17 Jahren muß man diese Gruppe bis zu etwa 30 Jahren zählen, denn heute sind viele 30-jährige ohne Beruf und unterscheiden sich in ihrer Haltung sehr von den Erwachsenen, die bereits sichere Auffassungen vom Leben und vom Beruf haben … Dieser Generation der Kriegsteilnehmer fällt die Rückkehr ins zivile Leben schwer … Bedingt durch das Wegfallen der von der HJ wenigstens äußerlich aufrechterhaltenen Disziplin, das Zerbrechen aller einstigen Ideale und die schwierigen äußeren Lebensbedingungen fallen Jungen durch geringe Achtung vor fremdem Eigentum sowie vor der Wahrheit, eine gewisse Arbeitsscheu und ein freches Auftreten, Mädchen durch die Bereitschaft zur Verbrüderung mit den Soldaten der Besatzungsmacht und das Prahlen mit dem amerikanischen Freund auf …“
Die nach 1945 noch zunehmende Uniformität, Überwachung und Gängelung in DDR und BRD lehnten die damals Älteren ab – für Sinnbewahrung und Selbstachtung pflegten sie ihre Bärte und Frisuren aus der Kaiserzeit, gingen am Sonntag – wie früher – gut gekleidet mit der Familie aus. Das Deutsche Reich war das Gegenteil des Sozialismus: Eigenständigkeit, Vielfalt, Rechtstaatlichkeit, Willensbildung aus dem Volk heraus, Leistung brachte einzigartige Ergebnisse, die durch Krieg und Besatzung verschwunden sind – nur einige Fotografien und Bücher zeugen noch davon.